Bewußtes
Kalorienzählen ist ein Anspruch, der sich nicht einlösen lässt.
Wir können nur zählen, was wir sehen. Zu ermitteln, wieviele Kalorien
eine Mahlzeit hat, ist immer mit einem erheblichen Rechenaufwand verbunden.
Vorbewusst
wird der Nährwert vielleicht geschätzt, und unbewusst findet eine Abschätzung
statt, ob ich dies oder das jetzt essen will, muss, darf oder soll. Wer oder was
zählt also die Kalorien?
Der Begriff der Zahl bildet sich anhand von Einheiten
heraus, der Mensch lernt vor dem Rechnen das Zählen: Zählt Menschen,
Tiere, Knöpfe , Finger.
Zu wenig, genug, zuviel ist eine weitere Linie,
und die Unterscheidung in essbar und nicht essbar wrid erst nach längeren
Lernprozessen möglich.
Kinderleicht ist das Zählen nur, wenn die
fünf Finger einer Hand ausreichen, und so gibt es zwei bis drei Kartoffeln
zur Mahlzeit oder einen Schöpflöffel Suppe oder zwei. Wieviel genug
ist, beruht auf Erfahrungswerten und nicht auf Berechnungen, die unserer natürlichen
Zählweise zuwiderlaufen.
Daneben gibt es das Prinzip "Alles oder
nichts", eng verwandt der Frage "gut oder schlecht", die die Genießbarkeit
oder Giftigkeit betrifft.
Unter verschiedenen Lebensmitteln auszuwählen
und zwischen ihnen einen Vergleich zu ziehen setzt (solche) Kriterien voraus.
Nackte Zahlen und Ziffern erlauben kaum eine Aussage darüber, ob wir
eine Mahlzeit als ausreichend oder schmackhaft empfinden werden. Für die
Entscheidung, ob eine fette Bratwurst zuviel ist, brauchen wir keine mathematische
Berechnung. Was wir uns leisten können, hängt von unseren Verhältnissen
ab.
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